Ludwig-Kanal bei Dietfurt im Altmühltal


Geschichte

der Stadt Dietfurt a. d. Altmühl im Naturpark Altmühltal



Spuren prähistorischer Besiedelung sind bis zur Eiszeit nachgewiesen (Höhlenfunde). Im Zuge des Europakanalbaues wurden durch das Landesamt für Denkmalspflege Ausgrabungen in diesem Bereich durchgeführt. Dabei kamen Funde aus drei verschiedenen Perioden frühgeschichtlicher Zeit zutage, und zwar Urnenfelder und Funde aus der Hallstatt- und Keltenzeit.
1109 wird Dietfurt erstmals urkundlich erwähnt, bereits 1304 als Markt und 1416 als Stadt bezeichnet. Die um 1450 entstandene Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen ist zum Teil noch erhalten. Der mächtige Goggerturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Nach dem Aussterben der Hirschberger Grafen, zu denen Dietfurt bis Ende 1305 gehörte, kam Dietfurt an die Wittelsbacher. Die Stadt bildete zusammen mit der nordöstlich von Dietfurt liegenden Burg Wildenstein den Mittelpunkt des Bayer. Gerichts Dietfurt. Dietfurt war Grenzort zum Fürstentum Eichstätt des Herzogtums Bayern und verdankt dieser Tatsache wahrscheinlich die Stadterhebung.
Begünstigt durch die Lage an der Haupthandelsstraße von Nürnberg nach Regensburg - alte Nibelungenstraße - die einst auch Karl der Große entlang zog, erlebte die mittelalterliche Stadt Dietfurt Zeiten des Aufschwungs und der Blüte.
Das altertümliche Ortsbild hat an Geschlossenheit nichts eingebüßt. Mittelpunkt des weit ausladenden Bayer. Straßenmarktes ist das um 1479 entstandene behäbig breite Rathaus mit schönen Stufengiebeln. Am 16. Januar 1540 wurde Dietfurt eine selbständige Pfarrei. 1660 gründeten Franziskanermönche ein Kloster mit der sehenswerten Kirche.
Unsagbar viel Leid, Hunger und Tod brachte der Dreißigjährige Krieg über Dietfurt. Am 16. Mai 1633 besetzten sechs schwedische Kompanien Dietfurt, es folgte die Ausplünderung der gesamten Stadt. Vom 17. bis 24. Juli suchte das kaiserlich-bayerische Kriegsvolk Dietfurt heim. Sie richteten einen Schaden an, der sich nach noch vorhandenen Aufzeichnungen auf 33.677 Gulden belief.
Im Verlauf des spanischen Erbfolgekrieges griffen am 15. November 1703 die Kaiserlichen die Stadt an und plünderten grausam. 21 Häuser gingen in Flammen auf. Es dauerte lang, bis sich die Stadt von diesem Rückschlag erholt hatte. Nach diesem Krieg kamen für Dietfurt ruhigere Zeiten.
1734 erfolgte die Erneuerung der Stadtpfarrkirche im barocken Stil.
Bis zum 2. Weltkrieg lebten im Städtchen viele Ackerbauern, die außer der Landwirtschaft noch ein Handwerk betrieben oder ein Geschäft führten. Vom 11.9.1909 bis 1.6.1967 hatte Dietfurt auch eine Lokalbahn und war Endstation der Bahnlinie Neumarkt - Dietfurt.
Seit 1945 vollzog sich in Dietfurt ein starker Strukturwandel, der allmählich auch hier die Industrialisierung brachte. Immer mehr Haupterwerbslandwirte zogen eine unselbständige Arbeit in einem Betrieb vor, teilweise verpachteten sie ihre Grundstücke an noch tätige Haupterwerbslandwirte oder sie gingen ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit während der beruflichen Freizeit nach.
Auch der Fremdenverkehr entwickelte sich allmählich und erlebte im letzten Jahrzehnt einen enormen Aufschwung. Dietfurt steht als Fremdenverkehrsgemeinde an der Spitze des Landkreises Neumarkt. Erste Fremdenverkehrsbestrebungen gab es jedoch schon vor dem 2. Weltkrieg. Man bemühte sich vor allem um die Naherholung aus dem Nürnberger Raum.


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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017