Eibe am KultURwald in Eichstätt im Altmühltal


KultURwald

in Eichstätt im Naturpark Altmühltal



Die Eibe

Ein Baum kehrt zurück - Artenschutz im Wald

Die Eibe war ursprünglich fast in allen Wäldern verbreitet. Ihre extreme Schattenverträglichkeit sicherte ihr ein Nischendasein in den dunklen Buchenwäldern, die seit 2.000 v. Chr. Mitteleuropa beherrschten. Wie die schwindende Dominanz der Buchenwälder, ist auch der Rückgang der Eibe dem Menschen zuzuschreiben.
Wegen seiner Härte und Elastizität wurde das Eibenholz schon früh genutzt. Bereits Neandertaler verwendeten Spieße aus Eibe. Auch "Ötzi" trug vor über 5.000 Jahren einen Eibenbogen bei sich. Aber erst der enorme Bedarf für Langbögen im Mittelalter und später die Kahlschlagswirtschaft mit lichtliebenden Fichten und Kiefern ließen die Eibe aus vielen Wäldern verschwinden.
In Deutschland steht sie heute auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und ist als Wildpflanze besonders geschützt.
Aber in die Buchenwälder des Altmühltals kehrt sie zurück.
In einem Nachzuchtprogramm der Forstbetriebe der bayerischen Staatsforsten Kaisheim, Kelheim und Kipfenberg werden seltene Baum- und Straucharten, wie die Eibe beerntet, nachgezogen und ausgepflanzt.
Auch im KultURwald finden aufmerksame Besucher junge Eiben, wenn der Verbiss durch Rehe vermieden wird, können sie bis zu 3.000 Jahre lang zu "Methusalems" heranwachsen.


Nicht für alle giftig

Der rote Samenmantel ("Arillus") ist der einzige nicht giftige Teil der Eibe und begehrte Nahrung vieler Vögel, die den Samen wieder ausscheiden und so zur Verbreitung der Eibe beitragen. Rehe sind unempfindlich gegenüber den Giften der Eibe und fressen daher auch deren Nadeln und Triebe.


Wertvoller Nutzen

Die Geschichte der Eibe zeigt ein hochaktuelles Phänomen: Heute gehen z. B. Tropenbäume durch Raubbau oder Anbau von Palmölplantagen verloren. Dabei sollte doch das Interesse an langfristiger Nutzung den Verlust von Arten verhindern, Wer weiß, welcher noch unbekannte Nutzen in ihnen steckt? Erst seit den 1990er-Jahren dient die Europäische Eibe z. B. der Herstellung einer Arznei zur Krebsbehandlung.


Beliebtes Gartenelement

Wegen ihrer hohen Regenerationsfähigkeit nach einem Formschnitt ist die Eibe seit Ende des Mittelalters ein beliebtes Gartenelement. Dabei werden bevorzugt männliche Eiben verwendet, da sie, anders als weibliche Exemplare, keine schleimigen Früchte (Kern mit rotem, fleischigem Samenmantel) tragen.


Waffenrohstoff

Allein zwischen 1521 und 1567 wurden aus Österreich und Bayern mindestens 600.000 Eibenstäbe (2 m x 6 cm) zur Herstellung von Bögen nach England ausgeführt.


1000 - 1600



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Zuletzt aktualisiert am 24.08.2018