Die Leuchtenberger am KultURwald in Eichstätt im Altmühltal


KultURwald

in Eichstätt im Naturpark Altmühltal



Die Leuchtenberger

Die Fürsten von Eichstätt - ihr Gedenken passt in den Wald

Drei Tafeln an Felsen im Wald erinnern an die drei Herzöge des Fürstentums Eichstätt. Der Wald ist für die Gedenktafeln gut gewählt: Die Waldgebete um Eichstätt waren wohl ausschlaggebend, dass der leidenschaftliche Jäger Eugene de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg Eichstätt 1817 als Fürstentum wählte. Von der damals eingerichteten Jagdinfrastruktur sind neben dem Hirschparkhaus die Ortsbezeichnungen "Hirschgarten", "Fasanerie" und "Saupark" geblieben.
Ebenso stellt das Interesse der Fürsten an der Naturkunde eine Verbindung zum Wald her. Eugene richtete ein Naturalienkabinett ein, das die Söhne später unter anderem mit Vogelpräparaten und Mineralien ergänzten und für alle Bürger zugänglich machten.
Selbst im Wald sind noch Spuren der Leuchtenberger zu finden. So etwa die alten Eichen beim Hirschparkhaus, die in sogenannten Eichelgärten angebaut wurden. Dem fürstlichen Forstamt ist es zu verdanken, dass die ausgeplünderten Wälder wiederbestockt wurden, meist mit Nadelhölzern, deren Nachfahren zum Teil heute noch zu finden sind.
So sind auch Teile des hiesigen Waldes quasi Denkmäler der Fürsten von Eichstätt.


Engagement für Soziales und Wissenschaften

Durch die napoleonischen Kriege und die Säkularisation lebten viele Einwohner in großer Not. Mit der Errichtung einer Armenbeschäftigungs- und Nahrungsanstalt versuchte Fürst Eugene Abhilfe zu schaffen. Eine spürbare Verbesserung ergab sich erst 1835 aus der von August per Testament mit 50.000 Gulden für die Armen Eichstätts ausgestatteten Dom-Augusto-Stiftung.
Mit großem Interesse bauten die Herzöge ein Naturalienkabinett auf, insbesondere mit Tieren aus Brasilien und Mineralien aus Russland, die heute in staatlichen Sammlungen zu sehen sind.


Eugene de Beauhrnais (*1781 Paris  -  +1824 München)

August de Beauharnais Nach dem Tod von Eugenes Vaters heiratet seinen Mutter Josephine Napoleon und wird Kaiserin der Franzosen. Napoleon adoptiert Eugene, ernennt ihn 1805 zum Vizekönig von Italien und arrangiert 1806 die Hochzeit mit Auguste Amalie, Prinzessin von Bayern. Nach Napoleons Niedergang flieht Eugene nach Bayern. Für den Verlust Italiens erhält er 5 Mio. Francs und 1817 den Titel eines Herzogs von Leuchtenberg und Fürsten von Eichstätt mit einer Standesherrschaft mit 613 km² Fläche und etwa 24.000 Einwohnern.


August de Beauharnais (*1810 Mailand  -  +1835 Lissabon)

Mit dem Tod seines Vaters Eugene erbt August mit 13 Jahren Titel und Vermögen. Vormunde sind seine Mutter Auguste und sein Onkel Carl von Bayern. 1829 begleitet er seine Schwester Amelie nach Brasilien und bringt viele Vögel und Mineralien für das Eichstätter Naturalienkabinett mit. Teile daraus sind heute u.a. in der zoologischen und mineralogischen Staatssammlung München zu sehen. Am 26.1.1835 heiratet er Königin Maria II. von Portugal in Lissabon, stirbt aber bereits zwei Monate später.


Maximilian de Beauharnais (*1817 München  -  +1852 St. Petersburg)

1835 wird Maximilian 3. Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt. Als Manöverbeobachter in Russland verliebt er sich in die Zarentochter Maria und heiratet sie im Juli 1839. Er studiert Bergbauwirtschaft und leitet seit 1844 die Hauptverwaltung des Instituts der Bergbauingenieure in St. Petersburg. Die Eichstätter Naturaliensammlung erweitert er insbesondere mit russischen Edelsteinen. 1847 wird er zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt.


1817 - 1855



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Zuletzt aktualisiert am 04.12.2017