Feldgrille bei Greding im Altmühltal

Bayerns UrEinwohner

Natur - Lehrpfad "Kaisinger Tal"

in Greding im Naturpark Altmühltal



Feldgrille () - Bayerns UrEinwohner

So lebt die Grille

Grillen sind scheue Gesellen. Nähert man sich ihrem Versteck, verstummt sofort ihr Gesang. Sie können weder fliegen, noch weit springen, sind dafür aber flinke Läufer. Die sehr wärmeliebenden 2-3 cm großen Tiere leben einzeln in bis zu 40 cm tiefen Röhren. Es singen oder zirpen nur die Männchen. Die Zirptöne werden durch das Aneinanderreiben der Flügel mit den sogenannten Schrilleisten erzeugt.
Die lauten Lockgesänge sollen die Weibchen anlocken und können vom Menschen noch in 50 m Entfernung wahrgenommen werden.


Entwicklung

Nach der Paarung beginnt das Weibchen mit der Eiablage. Nach 2-3 Wochen schlüpfen die Larven. In dieser Zeit häuten sie sich bis zu elf mal. Wie die ausgewachsenen Tiere, so sind auch die Larven Allesfresser und ernähren sich bevorzugt von Gräsern, Kräutern, Wurzeln und Blättern, aber auch von kleinen Bodentieren. Im Herbst graben sich die Larven einzeln ein, um im folgenden Frühjahr als erwachsene Tiere ihren Lebenszyklus fort zusetzen.


Grillengeschichte(n)

Schon in früheren Zeiten war die Grille ein beliebtes und bekanntes Tier. So beschreibt im Jahre 1749 der in seiner Zeit berühmte Naturwissenschaftler und Schriftsteller August Johann Rösel vom Rosenhof in seinem Buch "Insektenbelustigung" umfassend das Leben der Grille.
" ... Die alles belebenden Sonnenstrahlen locken auch unsere Grillen wieder aus ihren Löchern hervor; solches aber geschiehet nicht eher, als bis sie so durchdringend werden, wie sie öfters im Majmonat, selten aber eher zu sein pflegen: kurz wenn der Erdboden, wie man insgemein redet wieder aufgehet. ... Die Feldgrille leget ihrige Eier fürnehmlich im Julio und Augusto". In dem für die damalige Zeit beeindruckenden Werk ist der Lebenszyklus der Feldgrille in einem detailgetreuen Kupferstich dargestellt.


Grillen als Hausmusikanten

Der Gesang der Grillen gehörte früher zum vertrauten Klangbild. In Bayern wurden die kleinen Musikanten sogar noch bis ins 18 Jhd. wegen ihres Gesanges in winzigen Käfigen gehalten.


Gefährdung

Durch den fortschreitenden Verlust ihres Lebensraumes ist das Zirpen der Grillen vielerorts verstummt. Die Rote Liste Bayern und die Rote Liste Deutschland stuft sie als gefährdet (3) ein. Flächenverbrauch und Intensivierung der Landwirtschaft, Brachfallen besonnter Wiesen, Böschungen und Hänge sind im wesentlichen für den Rückgang der Feldgrille verantwortlich.


Grillenzirpen gleich Landschaftsgenuss

Niedrig wüchsige, sonnige, kräuterreiche und ungedüngte Hänge sind ein Paradies nicht nur für die Feldgrille. Wo die Grille zirpt, herrscht vielfältiges Leben. So schaffen Maßnahmen zum Schutz der Grillen schöne Landschaften, in denen auch wir uns gerne bewegen.

Die Feldgrille – beim Landschaftspflegeverband in guten Händen Verbrachte und verbuschte Flächen mögen die sonnen-hungrigen und wärmeliebenden Musikanten überhaupt nicht. Der Landschaftspflegeverband leistet über die späte Mahd von sonnigen Wiesen und Hängen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Feldgrille. Auch Beweidungsprojekte werden vom Landschaftspflegeverband initiiert. Durch den Tritt der Hufen am sonnigen Hang entstehen offene Flächen, die von den Grillen besonders geschätzt werden.


Bayerns UrEinwohner

Bayerns UrEinwohner sind ausgewählte Tiere und Pflanzen, die in unseren Landschaften heimisch sind. Sie stehen im Mittelpunkt der Artenschutz-Kampagne der bayerischen Landschaftspflegeverbände. Mit vielfältigen Aktionen engagieren sich Landschaftspflegverbände für den Schutz der biologischen Vielfalt in Bayern und unterstützen die bayerische Biodiversitätsstrategie.
"Vielfalt genießen - Naturzeit ist Freizeit" Erleben Sie Bayerns Ureinwohner !



zurück zur Homepage "Tiere der Kalktrockenrasen" des Naturlehrpfades in Greding im Naturpark Altmühltal


Zuletzt aktualisiert am 28.10.2018