Kulturlandschaft in Kipfenberg im Naturpark Altmühltal


Schmetterlingsweg

in Kipfenberg im Naturpark Altmühltal



Siedlung und Kulturlandschaft

Welche Schmetterlinge gibt es im Siedlungsbereich? Einige Tagfalter nutzen blütenreiche Gärten nicht nur zum Nektar saugen: Die Raupen von Tagpfauenauge, Kleinem Fuchs, Admiral, Landkärtchen und C-Falter fressen alle an Brennesseln, so daß sie - wenn die klimatischen Standortbedingungen passen - den Garten auch als Kinderstube nutzen können. Als Winterquartier werden v.a. von Tagpfauenauge und Kleinem Fuchs gelegentlich auch Gebäude(-teile) wie z. B. Keller oder Dachböden genutzt. Einer unserer schönsten Falter, der Schwalbenschwanz gibt ebenfalls als Kulturfolger: Seine hübsche Raupe kann man manchmal im Garten finden, wo sie die Blätter von Mohrrüben befrißt. Wesentlich unscheinbarerer ist der Frostspanner, ein Nachtfalter. Er fliegt von Oktober bis Dezember! Dann kann man ihn, durch das Licht angelockt, z. B. an Hauswänden unter Straßenlaternen entdecken. Da die Weibchen selbst nur kleine Stummelflügel besitzen, können sie nicht fliegen. Aber auch einige andere Nachtfalterarten haben flügellose Weibchen. Da die Verbreitung dieser Arten nicht gezielt erfolgen kann, muß dies durch den Wind geschehen, mit dem sich die Weibchen bzw. die Jungrauben passiv verdriften lassen. Vorraussetzung für diese Strategie: Man darf nicht allzu wählerisch sein. Die Raupen des Frostspanners fressen daher nahezu an allen Laubbaumarten.


Wussten Sie schon, warum ...
der Zitronenfalter Ihren Waldspaziergang schon im zeitigen Frühjahr begleitet?

In unserem Klima stellt der Winter einen markanten Lebenseinschnitt dar. Jede Falterart überbrückt diesen auf ihre eigene Weise. So gibt es neben Arten, die den Winter in Ei, als Raupe oder im Puppenstadium überdauern, auch einige, die dies als Falter tun. Hierzu gehören u.a. der C-Falter, das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs und der Zitronenfalter. Vor allem der letztere kann nach dem "Aufwachen" im Frühjahr bei Wetterverschlechterungen - wenn nötig mehrmals - wieder "einschlafen". Der Stoffwechsel wird dazu erneut stark heruntergefahren. Deshalb kann der Falter an sonnigen Tagen bereits ab Ende Februar sein Winterquartier, z. B. einen hohlen Baumstumpf, verlassen. Mit viel Glück findet man dann einen von Kälte überraschten Falter, der im Schnee liegend auf die nächsten wärmenden Sonnenstrahlen wartet. Einige der genannten Arten bilden zwei Generationen in Jahr aus, d. h. es kommt zu zwei Flugzeiten, wie z. B. beim Schwalbenschwanz: Von Ende April bis Mitte Juni sind die Falter der ersten und von Mitte Juli bis August die Falter der zweiten Generation zu sehen. In diesem Fall überwintert die Puppe.


Diese Falter können Sie hier sehen:

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)   nur die Männchen sind zitronengelb
Landkärtchen (Araschnia levana) Frühjahrs- und Sommergeneration sind unterschiedlich gezeichnet
Admiral (Vanessa atalanta) wandert ab Mai aus dem Süden ein; er übersteht unseren Winter nicht
Tagpfauenauge (Nymphalis io) ein Teil der Falter geht bereits ab August in Winterruhe
Kleiner Fuchs (Nymphalis urticae) die Raupen leben wie beim Tagpfauenauge gesellig in Gespinsten


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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017