Gailachquelle in Mörnsheim im Altmühltal


Die Gailachquelle - eine Karstquelle

in Mörnsheim / Mühlheim im Naturpark Altmühltal



Wasser ohne Ende

Könnte man meinen, wenn man hier an der Gailachquelle steht und sieht, wie das Wasser kräftig aus dem Juragebirge fließt. Bei der Schneeschmelze und nach starken Regenfällen werden bis zu 1.000 Liter pro Sekunde gemessen. So viel Wasser ist ausreichend, um Mühlen anzutreiben.
Tatsächlich wurden früher auf dem nur 3 km kurzen Weg bis zur Mündung in die Altmühl entlang der unteren Gailach bis zu sechs Mühlen betrieben. Auch heute noch wird die Wasserkraft gleich nach der Quelle in der Schwammmühle zur Erzeugung von Strom genutzt.
Betrachtet man das Bachbett unterhalb der Schwammühle - man ist schon geneigt, es ist schon geneigt, es als Flußbett zu bezeichnen - so ist man erstaunt, wie breit es hier bereits nach wenigen Meter ist.
Einzugsgebiet Gailachquelle Ist man schon über die große Wassermenge der Quelle überrascht, so wundert es noch mehr, woher das viele Wasser denn kommt, war die Gailach vor der Versickerung wesentlich keiner.


Woher kommt all das Wasser ?

Schon früher ist das unausgeglichene Verhältnis der Wassermengen bei der Flußschwinde im oberen Gailachtal und hier bei der Quelle aufgefallen. Jedoch erst nach genaueren Untersuchungen durch das zuständige Wasserwirtschaftsamt konnte die Ursache geklärt werden: Die Gailachquelle wird nicht nur von der Gailachversickerung gespeist, sondern auch von einigen Bächen, die zumindest zeitweise Wasser führen und darüber hinaus vor allem aus dem Karstwassersystem, das von zahlreichen Dolinen auf der Hochfläche und im Talbereich versorgt wird.


Das Einzugsgebiet

Wie am in der Karte erkennt, erstreckt sich das unterirdische Einzugsgebiet der Gailachquelle einige Kilometer nach Westen, das oberirdische Einzugsgebiet ist sogar noch größer.
Nur etwa 10 % des Quellwassers stammen aus der Gailachversickerung, der Rest besteht aus weiteren Grundwasseranteilen aus dem gesamten Einzugsgebiet. Die Fließgeschwindigkeit
Ab dem Versickerungsbereich fließt die Gailach unterirdisch im Karst weiter. Dies bedeutet, das Wasser bewegt sich sehr schnelle durch Spalten und Gerinne, teilweise auch durch Höhlungen. Die Fließgeschwindigkeit beträgt hierbei unglaubliche 3,5 bis 6 km am Tag und so sollte man annehmen, dass das Wasser nahezu ungereinigt wieder zutage kommt. Allerdings konnte in Untersuchungen festgestellt werden, dass der weit größere Anteil des Quellwassers (90%) bis zu mehrere Jahre im Grundwasserbereich verbleibt, womit eine bessere Qualität gewährleistet ist. Während dieser Zeit wird das Wasser durch Mikroorganismen biologisch gereinigt. Nicht außer Acht zu lassen ist der Eintrag von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf der Hochfläche und in den Tälern durch die Bewirtschaftung der Äcker und Wiesen. Jedoch kann man beruhigend sagen, das beispielweise der Pflanzennährstoff Nitrat nach der Trinkwasserverordnung (im Jahre 2006) einen Wert von 50 mg/l nicht überschreiten darf, jedoch hier bei der Gailachquelle nur einen sehr geringen Wert aufweist. Offensichtlich wird der Karst durch die aufliegenden Alblehme und Riestrümmermassen geschützt.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017