Gottfried Heinrich zu Pappenheim


Geschichte

der Stadt Pappenheim im Naturpark Altmühltal



Der Beginn der Besiedlung der Gegend um Pappenheim, das beweisen Funde aus Gräbern, liegt in der jüngeren Steinzeit. Um 400 v. Chr. ließen sich die Kelten hier nieder. Viele Kultstätten, wie die Fliehburg auf der "alten Burg", die "Teufelskanzel" und auch unzählige Hügelgräber auf den Höhen rings um Pappenheim erinnern an diese Zeit. Ein erster Ort dürfte um das Jahr 500 entstanden sein, als die Franken die Alemannen verdrängten. Das Oberhaupt einer hier ansässig gewordenen Sippe soll ein fränkischer Edeling namens Papo oder Papin gewesen sein. Von seinem Namen, gemeinhin übersetzt mit "der in der Schlacht Glänzende", der "Streiter", leitet man den Ortsnamen Pappenheim ab.
Um das Jahr 600 begann die Christianisierung unseres Gebietes. Sie nahm ihren Ausgang von Solnhofen und wurde seit der Mitte des 8. Jahrhunderts getragen von dem Mönch Sola, der im Gefolge der späteren Heiligen Willibald, Wunibald und Walburga von Fulda aus in diesen Raum entsandt worden war.
Die erste Erwähnung von "Papinheim im Sualafeld" findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 802. Aus ihr geht hervor, dass bereits ein Königshof neben dieser Ansiedlung lag. Der Grundherr war ein Franke. Seine Tochter, Witwe eines Schweizer Grafen, schenkte Vermögen und Besitz "in und um Pappenheim" dem Kloster St. Gallen. Eindrucksvolles Zeugnis dieser Verbindung nach St. Gallen ist Pappenheims ältestes Bauwerk, die im 9. Jahrhundert errichtete Kirche "St. Gallus". Der im Kern eindeutig karolingische Sakralbau gehört in seiner schlichten Architektonik und außergewöhnlichen Raumwirkung zu den bemerkenswertesten Gotteshäusern Frankens.
Anfänglich dürften die Bewohner Pappenheims um diese Kirch herum gesiedelt haben. Nach und nach aber verlegten sie ihren Wohnsitz zu Füßen der Burg, die um das Jahr 1050 entstand. Dort hatte sich das Reichsministerialengeschlecht der Marschälle von Pappenheim niedergelassen. Acht Jahrhunderte hindurch übte dieses Geschlecht bei allen Kaiserkrönungen sein Amt aus.
Pappenheim als Residenzstadt wurde zum regionalen Mittelpunkt - eine wehrhafte Stadt mit Mauern und Türmen. Neben vielen Privilegien der Reichsmarschälle, so Halsgericht und Judenschutz, hatte die Stadt auch das Asylrecht. Das Stadtrecht wurde ihr 1288 verliehen.
Im Schutz der Stadtmauern entwickelte sich ein reiches Gewerbeleben. In starken Zünften waren vornehmlich die Hafner, Töpfer, Nadler und Bortenmacher zusammengeschlossen. Obwohl Pappenheim im Laufe der Jahrhunderte gar oft von Kriegen, Hungersnöten, Seuchen und Pest heimgesucht wurde, gelang es den Bürgern immer wieder, sich und ihre Stadt aus Zeiten des Schreckens und Ruins mit zähem Fleiß in Zeiten des Wohlstands und Aufblühens zu führen.
Heute zeigen viele Baudenkmäler von Pappenheims reicher Geschichte.
Seit der Gebietsreform im Jahre 1978 ist Pappenheim "Kleinzentrum". Die Kernstadt zählt heute ca. 2.000 Einwohner und ist in ihrem historischen Gesamtbild nahezu unverändert geblieben.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017