Streuobst-Lehrpfad in Beilngries im Altmühltal


Streuobst-Lehrpfad

bei Beilngries im Naturpark Altmühltal



Pflanzen und Pflegen

Die Sortenwahl richtet sich nach Klima und Boden. Auf schlechten Böden ist der Obstbau wenig erfolgreich. Immer bevorzugen Obstgehölze einen sonnigen, geschützten Standort. In großen Gärten sollte man möglichst immer Hoch- und Halbstämme pflanzen. Diese haben den größten ökologischen Wert und tragen lange und reichlich Obst. Buschbäume oder Spalierbäume empfehlen sich für kleine Gärten und Vorgärten. Günstig ist die Herbstpflanzung der Bäume. Nach dem Ausheben einer großen Pflanzgrube sollte der Boden mit Kompost oder Rindenhumus verbessert werden.
Gründliches Einwässern der Wurzeln fördert das Anwachsen der Bäume. In den ersten Jahren sind die Bäume sehr windempfindlich und müssen durch einen Pfahl gestützt werden. Regelmäßiger Obstbaumschnitt fördert den Ertrag und beugt Krankheiten und der frühen Vergreisung der Bäume vor.


Sonnenkraftwerk Baum

Die Bäume sind in die Stoffkreisläufe der Natur eingebunden. Ihre Feinwurzeln oder Wurzelhaare dringen zwischen die Bodenpartikel und nehmen mineralische Nährstoffe und Wasser auf. Die Flüssigkeit wird über die Leitungsbahnen nach oben in die Zweige und Blätter gepumpt. Durch die Spaltöffnungen nehmen die Blätter Kohlendioxid auf. Das Wasser verdunstet durch winzige Öffnungen an der Blattunterseite. Mit Hilfe des Chlorophylls (Blattgrün) absorbieren die Blätter die Lichtenergie der Sonne. Im Prozeß der Fotosynthese wird die Sonnenenergie in chemische Energie umgewandelt.
Dabei produzieren die Bäume zuerst Zucker und anschließend auch Fette und Eiweißstoffe. Als Nebenprodukt entsteht, der Sauerstoff der an die Luft abgegeben wird.
Außer den Früchten liefern die Obstbäume, wie die Waldbäume, auch den nachwachsenden Rohstoff Holz.


Lebensraum Streuobstwiese

Streuobstwiesen sind Lebensräume aus Menschenhand. Als ein Teil der historischen und heutigen landwirtschaftlichen Nutzung prägen sie das Bild unserer Kulturlandschaft.
Neben ihren vielfältigen biologischen Eigenschaften heben sie auch den Erholungswert der Natur.
Bäume in offenen Landschaften verbessern das Lokalklima. Sie spenden Schatten für Mensch und Tier und erhöhen in ihrer Umgebung die Luftfeuchtigkeit.
Wendehals in Beilngries Zahlreiche Tierarten leben in den verschiedenen Kleinbiotopen der Streuobstwiese.
Alte Bäume und Baumstümpfe bieten Bruthöhlen für Buntspecht, Wendehals, Steinkauz, Neuntöter, Baumläufer, Grauschnäpper, Rotschwänze und Meisen.
Kleine Säugetiere wie Garten- und Siebenschläfer und verschiedene Fledermausarten nutzen die Baumhöhlen als Quartiere. Wespen, Hornissen und entflogene Bienenschwärme bauen in hohlen Bäumen ihre Nester.
Die Baumrinde und abgestorbene Bäume sind der Lebensraum für Käfer, Ohrwürmer, Schlupfwespen, Spinnen.
Die Blüten der Obstbäume und der Wiesenpflanzen bieten Nahrung für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und Schwebfliegen. Das Fallobst wird gerne von Vögeln, Insekten, Igeln, Schnecken und auch vom Wild verzehrt.
Im Gegensatz zum Erwerbsobstbau sollte die Pflege von Streuobstbäumen ausschließlich auf biologischer Basis erfolgen.
Schadinsekten sollten nur mit Hilfe biologischer Feinde, aber nicht durch chemische Spritzungen bekämpft werden.
Laub und Fallobst wird zu Humus und dient den Bäumen als Dünger. Nicht verwendbares Mähgut kann als Mulchschicht liegenbleiben.


Frühling

Die Obstbaumblüten werden bis zu 90 % von den Honigbienen bestäubt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Insekten bleiben die Bienen immer bei der gleichen Blütenart.


Sommer

In der Baumkrone und in Baumhöhlen brütende Insektenfresser helfen als natürliche Schädlingsbekämpfer beim biologischen Pflanzenschutz.


Herbst

Mit der Rodung alter Hochstamm-Obstbäume ist der Bestand des Höhlenbrüters Steinkauz stark zurückgegangen.


Winter

Überwinternde Vögel, z. B. Meisen, Rotkehlchen und Wacholderdrossel finden in der Rinde und in der Laubschicht unter den Bäumen Insekten, Spinnen, Würmer und Obstreste.


Bitte bleiben Sie auf den Wegen und nehmen Sie Rücksicht auf die Pflanzen und Tiere entlang des Lehrpfades.



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Zuletzt aktualisiert am 21.09.2018