Karmelitenkloster in Abensberg im Hopfenland Hallertau


Ehem. Karmelitenkloster "Unserer lieben Frau vom Berge Karmel"

bei Abensberg im Hopfenland Hallertau



Fensterscheiben

Von 2005 bis 2015 wurden 15 Fenster im Kreuzgang neu gestaltet und gefertigt.

Folgendes Konzept wurde dazu erstellt:
Nordflügel  -  Wappen-Flügel
Westflügel  -  Kirchen-Flügel
Südflügel  -  Figuren-Flügel
Ostflügel  -  Motiv-Flügel

Die Regensburger Glasmalerei Schwarzmayr hat alle Fenster gefertigt und eingebaut.


Arma Comitum de Abensberg (Wappen der Grafen von Abensberg)

Das alte Wappen mit den Farben schwarz-weiß war das Wappen der Grafen und Freiherren von Abensberg. Erster aus dem Geschlecht der Babonen war Graf Babo, der letzte war Niklas, Herr von Abensberg, der am 28. Februar 1485 vor den Toren Freisings ermordet wurde. Das Fenster wurde gestaltet nach einer Vorlage von 1878, die sich im Archiv der Stadt Abensberg befidet. Seit 31. Dezember 1809 hat die Stadt Abensberg ein neues Wappen, das zur Erinnerung an die Schlacht bei Abensberg am 20. April 1809 verliehen wurde.


Hl. Barbara

Die Hl. Barbara ist die Patronin der Pfarrei Abensberg, die 1380 gegründet wurde. Die Hauptattribute der Hl. Barbara sind der Turm und der Kelch mit Hostie. Der Turm erinnert an ihre Gefangenschaft und Bekehrung zum Christentum. Die drei Fenster spielen auf das Dreifaltigkeitsgeheimnis an. Der Hostienkelch weist auf die Verehrung der Hl. Barbara als Sterbepatronin hin. Die Hl. Barbara zählt zu den 14 Nothelfern. Die Darstellung zeigt das Siegel der Pfarrei Abensberg, gestaltet nach einem freigelegten Fresko in der Pfarrkirche Abensberg.


Karmelitenkloster Abensberg

Das Karmelitenkloster Abensberg wurde am 27. März 1389 von Johann, Herrn von Abensberg, gestiftet. Im März 1802 wurde es anlässlich der Säkularisation aufgelöst. Das Wappen des Karmelitenordens enthält die Inschrift: "ZELO ZELATUS SUM PRO DOMINO EXERCITUUM" (Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heerscharen, eingetreten). Der Berg im Wappen ist ein Bezug zum Berge Karmel, dem Ursprung des Ordens. Für die drei großen sechszackigen Sterne gibt es verschiedene Deutungen. Die wahrscheinlichste ist: Der untere steht für die Gottesmutter Maria, die beiden oberen stehen für die Propheten Elija und Elischa.


Abusina Grata Benefactorius Optimis D.D.D (Das dankbare Abensberg seinen besten Wohltätern)

Die drei Buchstaben D.D.D bedeuten Datum, Dicatum und Dedicatum, was heißt: "Gegeben, zugesprochen und gewidmet". Unter den Grafen und Freiherren von Abensberg wurde Abensberg gegründet und ausgebaut. Beim Erlöschen des Geschlechts der Babonen im Jahre 1485 war die Struktur von Abensberg bereits lange Zeit vollendet. Das Fenster wurde gestaltet nach einer Vorlage von 1878, die sich im Archiv der Stadt Abensberg befidet.


Kirche Sandharlanden

Die alte Kirche "St. Gallus" wurde im frühen 13. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert barockisiert. Die neue Kirche St. Sebastian wurde in den Jahren 1982 und 1983 im Westen der alten Kirche errichtet. Der neue Altar befidet sich an der Westseite der Kirche "St. Sebastian". In der Kirche befiden sich neuere Figuren aus St. Ulrich im Grödnertal. Sandharlanden gehört seit 1380 zur Pfarrei Abensberg und ist seit 1487 Benefiium zu Ehren des Hl. Sebastian.


Wallfahrtskirche Allersdorf

Der Bau der Kirche "Maria Himmelfahrt" wird Berta von Abensberg zugeschrieben, Tochter des Babo von Abensberg und Mutter des späteren Erzbischofs von Salzburg. Der Bau fällt in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts. Schon im Mittelalter war die Kirche ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche fast neu erbaut und im 18. Jahrhundert barockisiert. Rund um die Kirche stehen am Abhang 10 Kapellen, die Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet wurden. Jahrhundertelang lebten hier Einsiedler. Die Wallfahrtskirche liegt auf Abensberger Grund, gehört jedoch zur Pfarrei Biburg.


Wallfahrtskirche Bettbrunn

Die Wallfahrtskirche "St. Salvator" in Bettbrunn liegt mitten im Köschinger Forst. Die Wallfahrt der Abensberger ist bereits für 1497 bezeugt. Daran erinnert die Abensberger Prozession vom 2. Juli 1797, mit der die Stadt Abensberg das dreihundertjährige Jubiläum feierte. Im Pfarrarchiv Abensberg liegt die umfangreiche Prozessionsordnung. Die Pfarrei Abensberg und das Benefiium Sandharlanden wallfahren jedes Jahr zur Salvatorkirche Bettbrunn. Verschiedene Plastiken stammen vom Abensberger Bildhauer Johann Gallus Weber.


Evangelische Kirche Abensberg

1866 kamen die ersten evangelischen Christen nach Abensberg. Die Gottesdienste fanden im Kuchlbauerkeller statt. Die evangelische Kirche in der Frankstraße wurde 1927 errichtet. Nach dem Krieg kamen zahlreiche Vertriebene evangelischen Glaubens nach Abensberg. 1954 wurde Abensberg eine eigene evangelische Kirchengemeinde. 1978 erhielt die Johanneskirche ihren heutigen Namen.


Aunkofener Madonna

Die Aunkofener Kirche wurde als romanische Kirche erbaut. Nach der Gründung der Pfarrei Abensberg im Jahre 1380 wurde die Aunkofener Kirche die erste Pfarrkirche der neuen Pfarrei Abensberg. Um die Aunkofener Kirche herum befand sich auch der Friedhof. In der Barockzeit entstand eine Wallfahrt nach Aunkofen, darüber berichtet auch das Mirakelbuch, das aus dem 18. Jahrhundert stammt. Die bedeutendste Figur der Aunkofener Kirche ist die Marienfgur mit dem Jesuskind. Maria reicht dem Kind einen Apfel. Die spätgotische Figur wurde um 1430 geschaffen.


Hl. Ägidius

Der Hl. Ägidius war Einsiedler in der Provence und Vorsteher einer Klostergemeinschaft, gestorben um 720. Er ist einer der 14 Nothelfer. Namenstag ist der 1. September. Er ist dargestellt im Gewand eines Benediktinerabtes mit Pfeil und Hirschkuh. Er ist Patron des Viehs. Die Figur wurde um 1520 geschaffen und befand sich bis zur Säkularisation in der Kirche beim Gillahof. Die Ägidius-Figur und ein Stein dieser Kirche, ein dornengekrönter Christuskopf, befiden sich im Stadtmuseum im Herzogskasten. Der Jahrmarkt Gillamoos hat seinen Ursprung in der Wallfahrt zum Hl. Ägidius beim Gillahof.


Hl. Petrus

Die Friedhofskirche "St. Peter" verdankt ihr Entstehen einem Leprosenhaus und wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Erst im Jahre 1802 wurde der Abensberger Friedhof, der sich bis dahin südlich der Kirche "St. Barbara" befand, auf den heutigen Standort rund um die Peterskirche verlegt. Daneben wurden Leprosen bestattet, aber auch sog. Malefianten (zum Tod Verurteilte), sowie die auf dem Durchmarsch befidlichen Soldaten. Die Hauptfiur der Peterskirche ist eine Figur des Hl. Petrus, die um 1500 geschaffn wurde und den Heiligen sitzend darstellt.


Hl. Nikolaus

Die Figur des Hl. Nikolaus wurde um 1460 geschaffen und hatte ihren Platz ursprünglich im Abensberger Schloss. Der Heilige ist sitzend im bischöflchen Ornat dargestellt. Nach dem Brand des Schlosses 1648 kam die Figur in die Klosterkirche Abensberg. Sie ist die einzige Figur, die vom ehemaligen Abensberger Schloss erhalten ist. Der Hl. Nikolaus ist der Pfarrpatron der Pfarrei Pullach, die seit jeher eng mit der Pfarrei Abensberg verbunden ist. Die neugotische Kirche "St. Nikolaus" in Pullach wurde 1905 errichtet.


Babonenspende Abensberg

Niklas, Herr von Abensberg (1441 bis 1485) stiftete die sog. Babonenspende zur Erinnerung an seinen Ahnherrn Graf Babo und dessen 32 Söhne. Danach sollten alljährlich 32 Rinder geschlachtet und 32 Schäffl Korn verbacken werden. Die Speisung reichte für mehrere tausend Menschen von Rohr über Abensberg bis nach Altmannstein. Diese Spende wurde am Tag des Hl. Nikolaus im Abensberger Schloss an die armen Leute ausgegeben. Jede Person erhielt einen Laib Brot und ein Stück Fleisch.


Aus der Not geboren

Aufgrund von Missernten und einer Viehseuche gründeten Bauern von Abensberg und Umgebung am 28. Februar 1765 als christliche Vereinigung die Bauernbruderschaft, deren Patrone die Bauernheiligen Isidor und Wendelin sind. Im Zuge der zunehmenden Industrialisierung entstanden im Laufe des 19. Jahrhunderts vermehrt Selbsthilfeorganisationen der Arbeiter. Am 14. Dezember 1874 wurde der Arbeiter-Kranken-Unterstützungsverein Abensberg e.V. gegründet, der sich in besonderer Weise um die Angehörigen von verstorbenen Mitgliedern, kranke und zeitweise arbeitsunfähige Mitglieder, aber auch um gesellige Unterhaltungen kümmert.


Auflösung des Karmelitenklosters Abensberg

Am 29. März 1802 kam der kurfürstliche Kommissär von München und teilte mit, dass das Karmelitenkloster Abensberg für immer aufgehoben sei. Noch vor Tagesanbruch am 30. März 1802 wurden die Pater und Frater morgens um 4 Uhr mit Kutschen in das Aussterbekloster Straubing transportiert. Vorausgegangen waren die militärischen Erfolge von Kaiser Napoleon, wodurch linksrheinische Gebiete verloren wurden. Als Entschädigung wurden u.a. im Kurfürstentum Bayern fast alle Klöster aufgelöst. Die Bettelordensklöster wurden noch vor dem sog. Reichsdeputationshauptschluss von 1803 ein Jahr vorher aufgelöst. Damit war das kulturelle Leben in Bayern über mehrere Jahrzehnte fast vollständig zerstört.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017