Fuchs vor seinem Bau im Altmühltal


Fuchs (Vulpes vulpes)

in Beilngries im Naturpark Altmühltal



Lebensraum und Lebensweise:

Der Lebensraum des Fuchses sind dünn besiedelte Landschaften mit größeren Waldungen und angrenzenden Wiesen und Feldern. Seine Wohnung ist der Wald, sein Jagdrevier sind Wiesen und Felder. Auf dem Weg in sein Jagdrevier und zurück in den Wald benutzt er stets die gleichen Wege, den sog. Paß; meist eine Bodenvertiefung, Büsche oder hohes Gras oder auch den Waldrand, wo er etwas gedeckt ist. Wo er seinen Tag verbringt, hängt vorwiegend vom Wetter ab. Wie der Hund hält auch er die Wärme hoch. Bei schönem Wetter legt er sich zusammengerollt auf einen Baumstamm oder Stein, um sich zu sonnen. Dort, wo er sich sicher fühlt, überläßt er sich auch an wenig oder nicht gedeckten Stellen ziemlich sorglos dem Schlafe. Bevorzugt steckt er aber tagsüber in Laubholzverjüngungen, Nadelholzdickungen, Hecken oder Feldgehölzen. Im Herbst trifft man ihn auch gelegentlich auf Feldern an, wenn ihm die Feldfrüchte genügend Deckung bieten. Bei schlechtem Wetter sucht er Schutz unter Bäumen. Bei Regen, Nebel oder nach dem ersten Schneefall steckt er in der Regel im Bau. Ist sein Balg jedoch naß vom Regen oder Tau, läßt er ihn im Freien trocknen. An stürmischen Tagen, während des Laubfalls im Herbst, in stark belebten Gegenden (z. B. Erholungsgebieten) und zur Ranzzeit ist er meist auch im Bau anzutreffen. Da Rüde und Fähe einzeln leben und zur Ranzzeit einander suchen, sind sie zu dieser Zeit, besonders nach Neuschnee, auch tagsüber unterwegs. Auch im Frühjahr, wenn die Fähe ihr hungriges Geheck mit Fraß zu versorgen hat, ist sie tagsüber auf den Läufen. Gerne ist der Fuchs auch bei Schneetreiben unterwegs, und eine Pirsch hat hier schon oft Erfolg gebracht. Im allgemeinen zieht er aber, um zu jagen, die Nacht dem Tage vor. Mit Einbruch der Dämmerung beginnt er dann mit seinen Schleich- und Raubzügen und schnürt äußerst vorsichtig, meist gegen den Wind, dahin und äugt und windet von Zeit zu Zeit. Er ist ein sehr anpassungsfähiger Kulturfolger.


Bauanlage:

Seine Baue legt er in Waldungen mit dichtem Unterwuchs, auch in Dickungen und dichten Stangengehölzen an. Er bevorzugt leicht hügeliges Gelände, nach Möglichkeit mit bindigem Sand. Im Gebirge bewohnt er auch natürliche Felsenbaue. Wenn es irgendwie möglich ist, gräbt er sich diese Baue nicht selbst, sondern bezieht alte, verlassene Dachsbaue. Bei großen Bauanlagen, die mehrere Kessel haben, bewohnt er die Baue häufig zusammen mit dem Dachs, aber auch die Wildkatze ist gelegentlich zusammen mit ihm in der gleichen Bauanlage anzutreffen. Er legt Wohnbaue (Haupt- und Mutterbaue), Wurfbaue und Notbaue an. Der Wohnbau ist ein meist größerer Kessel, zu dem mehrere Röhren führen, von denen jedoch nur wenige benutzt werden und wovon die übrigen als sog. Fluchtröhren dienen und häufig mit Laub bedeckt sind. Der Wurfbau (ein meist älterer und umfangreicher Bau) hat nur ein oder zwei kurze Röhren (bis zu etwa 4 m), an deren Ende sich ein meist kleiner Kessel befindet. Er wird von der Fähe Jahr für Jahr aufgesucht, um dort zu wölfen und die Jungen aufzuziehen. Hat die Fähe keinen Wurfbau oder wird sie dort gestört, legt sie kurz vor dem Wölfen einen sog. Notbau an. Dieser hat meist nur eine kurze Röhre, an deren Ende sich ein kleiner Kessel befindet. Im Gegensatz zum Dachs polstert der Fuchs seinen Kessel niemals aus. Die Röhre eines neu angelegten Fuchsbaues kann sehr eng sein, etwa 25 bis 30 cm. Hindernisse, wie Steine oder starke Wurzeln, umgeht er beim Graben. Eine blind endende Röhre wird als Sack- oder Endröhre bezeichnet, eine senkrechte Röhre, die zwei übereinanderliegende Etagen miteinander verbindet, als Fallröhre oder Fallrohr. Zweigt eine Röhre von einer anderen ab, bezeichnet man dies als Kreuzröhre. Der Fuchs fährt in den Bau, fährt aus dem Bau oder steckt im Bau.


Ernährung (Fraß):

Der Fuchs ist ein Allesfresser, seine Hauptnahrung besteht vorwiegend aus Mäusen, besonders die des Jungfuchses.; er nimmt jedoch alles, was für ihn erreichbar ist und ihm mundet, z. B. Insekten, Würmer, Käfer, Larven, Schnecken, Eidechsen, Maulwürfe, sämtliches Jungwild (Junghasen, Rehkitze), auch Federwild und vor allem schwaches und krankes Wild bis zur Größe des Rehs sowie pflanzliche Nahrung, Obst und Beeren und Aas. Müllplätze in Siedlungsnähe werden regelmäßig besucht. Hat eine Fähe Mühe, ihr Geheck satt zu bekommen, macht sie auch vor kleinen Haustieren (z. B. Hühnern) nicht halt; diese holt sie dann auch bei Tage. Bei Überfluß wird die Beute auch verscharrt. Findet man totes Federwild oder Reste davon und sind die Kiele der Federn zerbissen, handelt es sich um den Riß von Haarwild und hierbei meist vom Fuchs. Die Beute wird meist angeschlichen, angesprungen (hauptsächlich Mäuse) und durch Genick- oder Kehlbiß getötet oder totgeschüttelt.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017