Fuchs im Altmühltal bei Beilngries


Fuchs (Vulpes vulpes)

in Beilngries im Naturpark Altmühltal



Der Fuchs ist ein Landraubtier aus der Ordnung der Raubtiere (Carnivora), zählt zoologisch zur Familie der hundeartigen Raubtiere (Canidae) und zur Unterfamilie der echten Hunde (Caninae). Läßt man den Luchs, der nur vereinzelt in den Randgebieten des Bayerischen Waldes vorkommt, außer Betracht, so ist der Fuchs unser einziges "großes Haarraubwild". Er wird scherzhaft Rotrock, Reineke, Voss, Rotvoß, roter Schelm, Frau Ermeline (Fabelname der Fuchsfähe) genannt. Von keinem Tier gibt es so viele bezeichnende Sprichwörter und Fabeln wie vom Fuchs; er überlistet alle Tiere und ist im indischen Mythos die Verkörperung des Abenddämmerungshimmels, sowohl seiner Farbe als auch seiner Schlauheit wegen. Die Stunde des Zwielichts ist die Zeit der Ungewißheiten und Täuschungen. Auch Griechen und Römer ergehen sich in unzähligen Betrachtungen über die Schlauheit und Falschheit des Fuchs. In deutschen Sagen, Sprichwörtern, Gedichten und Kinderliedern hat er Berühmtheit erlangt.


Vorkommen:

Füchse gibt es in ganz Europa, in Nordamerika und Nordafrika, um 1850 wurden sie in Australien eingebürgert. Der Fuchs fehlt auf den Balearen, auf Malta und Kreta und kommt in den Alpen bis 3000 m vor.


Aussehen:

Zierlicher als seine Verwandten, der Wolf und Marderhund, in Tracht und Haltung. Der Kopf ist breit, die Stirn platt, der Fang (Schnauze), der sich plötzlich verschmälert, lang und schmal. Die Seher (bei ganz jungen Füchsen bläulich, später gelbgrün) stehen schief und die Gehöre (Ohren), die sich am Grunde verbreitern und nach oben zuspitzen, aufrecht. Die Färbung des Fuchses variiert stark. Dominierend ist jedoch das bekannte "Fuchsrot". Die Rückenfärbung und die Farbe der Laufaußenseite sind rostrot, die Laufinnenseite zeigt einen hellroten Längsstreifen. Schwarz sind die Außenseiten der Gehöre (innen gelb) sowie die Oberseite der Pfoten und die Vorderseite der Vorderläufe bis über das Vorderfußwurzelgelenk. Kopf, Hals und die Rumpfunterseite, häufig auch die Spitze der Lunte (Blume), sind weiß bis grauweiß. Die Läufe sind dünn und kurz. Da die Färbung sehr schwankt, gibt es dementsprechend Farbvarietäten, die als sog. Birk- oder Goldfüchse, Brand-, Moor- oder Kohlfüchse und als Kreuzfüchse bezeichnet werden. Es handelt sich hier aber um keine Unterarten, wie früher fälschlich angenommen wurde. Solche Farbvarianten können vielmehr in einem Wurf vorkommen. Der Birk- oder Goldfuchs - die häufigste Art - hat eine gelbrote bis fuchsrote Oberseite, die Unterseite vom Rumpf, das Kinn und die Kehle sind hell bis fast weiß. Die Blume (Spitze der Lunte) ist weiß. Der seltenere Brand-, Kohl- oder Moorfuchs hat eine brandrote Oberseite, die Unterseite vom Rumpf, das Kinn, die Kehle und die Blume sind dunkel bis fast schwarz. Manche Füchse haben quer über die Schultern und entlang des Rückens einen Streifen dunkler Haare, die sich kreuzen. Sind diese Haare sehr dunkel und die Streifen besonders deutlich, spricht man von einem Kreuzfuchs. Der Fuchs verliert im Frühjahr sein Winterhaar. Der Haarwechsel beginnt im Spätwinter und endet im Frühsommer, er dauert also zwei bis drei Monate. Er beginnt beim Kopf und an den Läufen und endet am Rücken und bei der Lunte. Rüden verhären schneller. Fähen mit Geheck haben jedoch oft noch bis in den Juni hinein einen ruppigen Balg. Das Sommerhaar ist kurz und stumpf. Vom Oktober bis in den Dezember wächst der Winterbalg. Das Winterhaar besteht aus den dichten Wollhaaren und den langen Grannen. Erst im Dezember ist der Balg reif und hat die langen (Rücken-) Grannen, die den Balg wertvoller machen. Er hat dann einen wie bereift aussehenden Anflug.


Sinne und Lautäußerung:

Der Fuchs äugt, windet und vernimmt außerordentlich scharf und weiß mit überraschender Geistesgegenwart und Schlauheit jede gemachte Beobachtung zu nutzen. Er ist sehr vorsichtig und mißtrauisch, kann sich lautlos vorwärts bewegen. Seine Lautäußerung ist ein heiseres Bellen, das am besten an frostigen, ruhigen Abenden, vor allem in der Rollzeit, zu hören ist, wenn Rüde und Fähe sich zusammenrufen. In Erregung, besonders bei Kämpfen untereinander oder mit dem Hund, ist auch das Keckem zu hören. Vor dem Angriff, aber auch beim Spielen ist das Knurren (Brummton) zu hören. Bei Schmerz klagt er, was jedoch sehr selten vorkommt.

Lebensraum und Lebensweise, Bauanlage, Ernährung
Fortpflanzung
Losung, Fährte
Jagdzeit, Jagdarten



zurück zur Homepage der Wildtiere des Waldes am Waldlehrpfades Arzberg in Beilngries im Altmühltal


Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017